Die Kriegerin…
Ein Roman von Liv Johanson Vorwort Die Götter sind gerecht, aber nicht gütig... Fliehe, wenn du glaubst, du könntest derHexe entgehen. Ihr Fluch wird dich zurückholen, wohin immer du auch gehst. Darum, Kriegerin, wisse: Ein jedes Unheil wird aus dem Wunsch geboren,Gutes zu tun...! Ich, bin Ariyen ein ganz normales durchschnittliches Mädchen und lebe in einer kleinen Stadt mitten im Taunus. Meine Eltern starben bei einem Autounfall, da war ich gerade 18, sie hinterließen mir das Haus und eine nicht unbeträchtliche Summe Geld. Mein Abitur hatte ich ziemlich gut hinbekommen, und da ich ja nun auch etwas Geld zur Verfügung hatte, beschloss ich mit dem Studium noch etwas zu warten. Im übrigen war ich mir auch noch nicht sicher, was ich eigentlich studieren wollte. Da ich nicht so ganz alleine in dem Haus wohnen wollte, immerhin lag es sehr dicht am Waldrand, hatte ich die Einliegerwohnung im Parterre an eine Frau, die Nadia hieß vermietet. Sie war sehr nett, half mir im Garten und kümmerte sich um das Haus, wenn ich mal nicht da war. Ich wusste nicht sehr viel über sie, auch nicht das sie eines Tages eine entscheidende Rolle in meinem Leben spielen sollte. Manchmal sah sie mich mit traurigen Blicken an, worauf ich immer ein leichtes Kribbeln an meiner Stirn bemerkte. Damals machte ich mir keinerlei Gedanken darüber, obwohl ich dieses Kribbeln auch sonst schon öfter hatte, genauso wie diese wirren Träume aus denen ich oft schweißgebadet aufgewacht bin. Als Kind bin ich oft hinter unserem Haus in den Wald gegangen, nach etwa 500 Meter kam eine versteckte Lichtung, die im Sommer sehr schön lichtdurchflutet da lag. In der Mitte befand sich ein altes Gemäuer, vermutlich ein altes Kloster aus dem Mittelalter oder zumindest die Reste davon. Es standen nur noch die Außenmauern eines Gebäudes mit den Fensterlöchern, ohne Dach und der Boden im Innern war dicht mit Moos bewachsen. Hier fühlte ich mich als Kind immer sicher und beschützt und auch jetzt gehe ich noch oft dort hin, wenn ich alleine mit mir selbst sein möchte. Nur in der letzten Zeit wurden die Kopfschmerzen und das Kribbeln auf der Stirn immer stärker, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Ich bin eher eine Einzelgängerin, auch mein äußeres Erscheinungsbild animierte wohl keine Jungs, mich anzusprechen. Nein, ich war keineswegs hässlich, eigentlich fand ich mich sogar recht hübsch, aber mein Interesse andere, insbesondere Männer kennenzulernen hielt sich dennoch in Grenzen. Bald werde ich 21 und an diesem Tag wird sich die Bestimmung erfüllen, nichts wird mehr so sein, wie es war, mein Leben wie ich es bis jetzt kannte, wird sich in Luft auflösen. Ich sollte nicht zurückschauen, denn mein Volk braucht mich jetzt ... Mich ... Die Kriegerin...
Liv Johanson
Liv Johanson